Es gibt Städte, so beschreibt es Helge Drafz im Vorwort des Bildbandes „Krefeld: Bilder einer Stadt“, die „passen sozusagen auf ein Bild“: Man erkennt sie sofort, wenn man sie sieht, weil sie über besondere Wahrzeichen, eine prägnante Skyline oder eine spezielle Lage verfügen, die das Bild gewissermaßen vorgibt. „Krefeld“, so Drafz, „hat das alles nicht“. Oder zumindest seit dem Krieg nicht mehr. Trotzdem hat sich der in Krefeld lebende Architekturfotograf Florian Monheim der Herausforderung gestellt, Krefeld bildlich in Szene zu setzen. Die spannenden Eindrücke, die er auf den 200 Seiten seines Bildbandes zusammengestellt hat, zeigen eine überaus vielseitige Stadt mit ländlichen und urbanen Siedlungen, historischen Dorfkernen und Industriearchitektur, gründerzeitlichen Arbeitervierteln, Nachkriegs-Avantgarde sowie historischen Grünanlagen um alte Rittersitze und großbürgerliche Landhäuser. Eine Stadt mit vielen Gesichtern also, die sich, wie Drafz resümiert, „nicht auf das eine hergebrachte ,Stadtbild‘ berufen kann, sondern die ihre Identität wiederfinden und stärken muss.“
Florian Monheim/Helge Drafz: Krefeld: Bilder einer Stadt
Wienand
Köln 2023
200 Seiten
32 Euro
Fotos: Florian Monheim / Buchcover: Wienand